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All-Eins-Sein: Warum ich das Alleinsein liebe und wie es mich zum Meer geführt hat

  • Autorenbild: Brigitte Nada-Elisa
    Brigitte Nada-Elisa
  • 19. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Autorin: Brigitte Nada-Elisa I Mentorin-Bewusstseinstrainerin

Nada-Elisa - Mentoren Ausbildung mit Tiefe
Nada-Elisa - Mentoren Ausbildung mit Tiefe

Wenn du das Wort Alleinsein hörst – was fühlst du? Leere? Einsamkeit?

Oder vielleicht sogar Angst?

Ich höre darin etwas ganz anderes: All-Eins-Sein.

Und genau das ist es, was ich seit vielen Jahren lebe – nicht als Rückzug aus dem Leben, sondern als tiefe Verbindung mit allem, was ist.

Ich bin heute 67 Jahre jung. Ich darf auf fast 40 Jahre Eheleben zurückblicken – mit zwei wundervollen Männern an meiner Seite. Zwei kostbare Kinder sind aus meiner ersten Ehe entstanden. Ich habe viel geliebt, viel gelernt, viel geteilt. Und ich habe immer eines gewusst – auch wenn ich es nicht gleich in Worte fassen konnte:

Ich brauche Zeit für mich. Ich brauche Rückzug. Ich brauche das Alleinsein – weil ich mich darin wiederfinde.

Schon als Kind habe ich es geliebt, für mich zu sein. Bücher, Gedanken, das Summen der Welt draußen – und ich mittendrin, ganz bei mir. Damals hätte ich nie geahnt, wie heilsam das einmal werden würde. Heute weiß ich es.

Sommer. Meer. Ich.

Jeden Sommer ziehe ich mich für vier Monate ans Meer zurück. Ganz alleine. Kein Auto. Kein Koffer. Nur ein Rucksack mit Badekleidung, einem warmen Pullover und meiner Arbeit als Mentorin und Ausbilderin.

Ich wache auf mit dem Rauschen der Wellen.Ich schreibe. Ich lausche dem Leben. Ich begleite Menschen über Zoom.Ich erfinde neue Programme, neue Ideen, neue Wege.

Und ich bin ganz still dabei.Nicht einsam – sondern all-eins. Ich begegne mir selbst, Tag für Tag, in der reinsten Form. Ohne Ablenkung. Ohne Lärm.

"Wie schaffst du das nur?"

Diese Frage hat mir kürzlich eine liebe Freundin gestellt. Sie meinte es nicht wertend, nur erstaunt:„Wie kannst du nur so lange allein sein – und dann auch noch verreisen?

Ohne jemanden?“

Meine Antwort war einfach:

Weil ich will. Weil ich kann. Weil ich das Leben mit mir selbst liebe.

Wenn ich Kontakt möchte, gehe ich hinaus. Ich treffe Menschen, lausche Gesprächen, beobachte das Zusammenspiel von Familien, Paaren, Kindern.Ich sehe Schönes. Ich sehe Herausforderndes. Ich erkenne Muster, die auch in mir einmal waren – und bin dankbar, dass ich heute frei bin.

Alleinsein ist kein Mangel – es ist eine Meisterschaft

Ich glaube zutiefst: Nur wer mit sich selbst wirklich leben kann, ist bereit für echte Beziehungen. Nicht aus Bedürftigkeit, sondern aus Fülle. Nicht um sich zu verlieren, sondern um sich zu teilen.

Wer in der Stille bei sich selbst ankommt, trägt eine Kraft in sich, die nicht erschüttert werden kann. Und genau deshalb ist das Alleinsein kein Verzicht – sondern ein Geschenk.

Zwei Impulse, die du mitnehmen darfst:

1. Setz dich dir selbst aus. Verbring regelmäßig Zeit alleine nicht mit dem Ziel, etwas zu tun, sondern nichts zu tun. Schreib, spaziere, schau in die Luft, hör Musik, geh ans Wasser, wenn du kannst. Und wenn es dir zuerst schwerfällt – bleib. Es gibt dich nur einmal in dieser Form. Lerne dich kennen. Lerne dich lieben.

2. Beobachte, ohne zu urteilen. Wenn du allein bist, beobachte das Leben um dich. Was spricht dich an? Was stößt dich ab? Diese Resonanzen sind Spiegel. Sie zeigen dir, was du geheilt hast und was du noch erforschen darfst. Werde stiller Zeuge, das verändert alles.

Ich schreibe diese Zeilen für dich und vielleicht auch für einen Teil in mir, der dich kennt. Der weiß, wie schön es ist, sich selbst nicht mehr zu fürchten. Sondern sich zu umarmen.

Still. Tief. Und ganz.

Denn in Wahrheit bist du nie allein. Du bist all-eins.


Herzlich, Deine Nada-Elisa



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