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Alzheimer und das Märchen vom Garten, der sein Licht verlor


Autorin: Nada-Elisa I Mentaltrainerin - Mentorin - Ausbilderin


Älterer Mann mit Laterne im verschneiten Wald, der vor einem leuchtenden Tor zu einem Blumengarten steht – symbolisches Märchenbild über Alzheimer und Erinnerungen.

Es war einmal, tief in einem verschneiten Tal, ein alter Mann namens Elandor. Alle im Dorf liebten ihn, denn er hatte etwas Besonderes: Er konnte sich an jede Geschichte erinnern, die jemals jemand erzählt hatte.

In seinem warmen, kleinen Haus am Waldrand bewahrte er sie in einem Raum auf, den er „Der Garten der Erinnerungen“ nannte. Es war kein gewöhnlicher Raum, denn in Elandors Welt blühten Erinnerungen wie Blumen.

Jede glückliche Erinnerung war eine leuchtende Blüte. Jeder Gedanke ein Lichtstrahl. Jeder Mensch, den er liebte, war ein eigener kleiner Stern.

Doch eines Winters geschah etwas Seltsames.

Der erste Schnee fiel, und Elandor bemerkte, dass eine der Blumen in seinem inneren Garten plötzlich ihr Licht verlor.

Er berührte sie und sie war kalt. Die Farbe war entwichen.„Vielleicht bin ich müde“, dachte er.

Doch am nächsten Tag fiel ihm auf, dass eine zweite Blume schrumpfte. Dann eine dritte. Und schließlich verblassten ganze Zweige.

Elandor erschrak.

Sein Garten - sein kostbares Inneres – schien das Licht zu verlieren.

Der Rat der Alten

Verzweifelt ging er in die Mitte des Dorfes zum Rat der Alten. Dort saß die weise Frau Serafina, die für ihre ruhige, warme Präsenz bekannt war.

Er erzählte ihr alles.

Sie hörte ihm aufmerksam zu und sagte dann:

„Elandor, kein Licht verschwindet ohne Grund. Dein Garten stirbt nicht, er schützt sich.“

„Schützt sich?“, fragte Elandor verwirrt.

Serafina nickte sanft.

„Wenn die Seele einen Schmerz nicht mehr tragen kann, löscht sie das Licht, damit das Herz nicht zerbricht. Sag mir, Elandor: "Was hat dich so sehr verletzt?“

Da wurde dem alten Mann plötzlich schwer ums Herz. Er wusste, was sie meinte.

Der verlorene Stern

Vor einem Jahr war seine geliebte Frau Liora gestorben. Sie war sein Stern, sein Lachen, sein Halt. Seit ihrem Tod fühlte er sich leer, als wären seine Wurzeln abgeschnitten.

Er hatte niemals darüber gesprochen. Nicht mit seinen Kindern, nicht mit seinen Freunden, nicht einmal mit sich selbst.

Serafina legte ihre warme Hand auf seine.

„Dein Garten löscht die Blumen, damit du ihren Tod nicht mehr fühlst. Das ist kein Fehler. Es ist ein Schutz.“

„Aber ich will mich erinnern…Ich will meinen Garten zurück!“

Elandor weinte und Serafina lächelte mild:

„Dann gehe dorthin, wo dein Schmerz geboren wurde.“

Die Reise zur Winterlinde

Am nächsten Morgen machte sich Elandor auf den Weg. Er wanderte über Schneefelder, durch eisige Winde und vorbei an alten Orten, die er und Liora früher besucht hatten.

Schließlich erreichte er den heiligen Baum des Dorfes:die Winterlinde.

Sie stand allein auf einem Hügel, doch ihr Licht strahlte über die ganze Landschaft.

Elandor legte seine Hand auf die Rinde und schloss die Augen.

Da hörte er plötzlich eine Stimme, nicht laut, doch klar.

„Ich bin noch hier.“

Es war Liora.

Ihr Licht durchströmte sein Herz, seine Brust wurde warm und er fühlte plötzlich all die Liebe, die er ein Jahr lang unterdrückt hatte.

Er weinte. Er lachte. Er atmete wieder tief.

Und in diesem Moment begann in seinem inneren Garten eine einzige, kleine Blume wieder zu leuchten.

Dann zwei. Dann zehn. Und dann, ein ganzes Feld.

Die Rückkehr des Lichts

Als Elandor ins Dorf zurückkam, schien sein Gesicht heller als die Schneelandschaft.

Er erzählte Serafina, dass er Liora in seinem Herzen wiedergefunden hatte.

Die weise Frau nickte:

„Wenn Liebe wieder fließt, erinnern sich die Blumen an ihre Farben.“

Und so geschah das Wunder im Garten der Erinnerungen

Von diesem Tag an pflegte Elandor seinen inneren Garten erneut:

  • Er sprach wieder mit Menschen.

  • Er lachte wieder.

  • Er erzählte Geschichten.

  • Er öffnete sich.


Er erlaubte sich,Trauer nicht als Feind, sondern als Bote der Liebe zu sehen.

Und mit jedem Schritt zurück ins Leben erblühte eine neue Blume in seinem Inneren.


Moral dieser Geschichte:

Die Seele vergisst nicht, sie schützt sich.


Und wenn wir den Schmerz heilen, kehrt das Licht zurück.


Von Herzen, Deine Nada-Elisa


Alzheimer – was wirklich dahinter steckt
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9. Dezember 2025, 19:30–21:00 UhrVia Zoom
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