WhatsApp, Telegram & Co. – und das stille Versinken unserer Werte.
- Brigitte Nada-Elisa

- 2. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Autorin: Nada-Elisa I Mentorin - Ausbilderin

Es ist nur eine Nachricht.Ein kurzer Text.Ein Klick – und schon verschickt.
Messenger wie WhatsApp, Telegram & Co. haben unsere Kommunikation revolutioniert. Doch neben all den Vorteilen scheint auch etwas anderes verloren zu gehen. Etwas, das nicht laut fehlt – aber tief spürbar ist.
Der leise Verlust von Haltung
Ich beobachte es immer häufiger: Nachrichten kommen ohne Begrüßung. Fragen bleiben unbeantwortet. Man ruft nicht mehr an – und wenn doch, hebt niemand ab. Gespräche finden oft nur noch statt, wenn sie zuvor terminlich vereinbart wurden.
Es ist, als würde etwas in die Tiefe sinken – nicht im Außen, sondern im zwischenmenschlichen Raum. Höflichkeit. Respekt. Wertschätzung.
Was wir einst selbstverständlich fanden
Wir haben es unseren Kindern beigebracht:
Dass man einander grüßt.
Dass man sich bedankt.
Dass man auf Fragen antwortet – auch wenn man mal keine Lust hat.
Es vielleicht auch ein unangenehmes Gespräch sein kann
Und dass man ehrlich sagt, wenn man gerade nicht kann oder will.
Doch leben wir es selbst noch?
Ich bin überzeugt: Die meisten Menschen handeln nicht absichtlich unhöflich. Es ist vielmehr die Schnelllebigkeit, die uns das Bewusstsein nimmt.
Doch genau darin liegt die Gefahr:
Je schneller wir leben, desto mehr verlieren wir das Verbindende.
Digitale Medien sind nicht das Problem
Ich nutze diese Kommunikationsformen selbst. Und ich schätze sie. Aber ich bemühe mich, meine innere Haltung dabei zu bewahren:
Ich schreibe „Hallo mit Nennung des Namens“.
Ich verabschiede mich.
Ich sage „Danke“.
Und wenn ich keine Zeit habe zu antworten, dann teile ich das ehrlich mit – wertschätzend und klar.
Und wenn ich Zeit für die Antwort brauche, schreibe ich das auch.
Denn für mich ist das kein Zeichen von Schwäche, sondern von Reife.
Eine Rückkehr zu uns selbst
Dieser Beitrag ist kein Vorwurf. Er ist eine Einladung. Eine Einladung, uns wieder zu erinnern:
An das, was uns als Menschen ausmacht. An das, was wir einst selbst gelernt und weitergegeben haben. An das Miteinander, das wir uns doch alle wünschen.
Wenn wir uns wieder erlauben, Herz und Haltung in unsere digitale Kommunikation zu bringen, dann wird das Meer zwischen uns nicht tiefer – sondern klarer.
Und vielleicht spüren wir dann wieder, wie wohltuend echte Verbindung sein kann.
In diesem Sinne, herzlich, Deine Nada-Elisa










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