Raus aus dem System "Wenn der Job dich krank macht"
- Brigitte Nada-Elisa

- 6. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

Autorin: Nada-Elisa I Ausbilderin & Mentorin
Vor einigen Tagen führte ich ein Gespräch, das mich innerlich lange nicht losgelassen hat. Es war eines jener Gespräche, die wie ein Spiegel wirken – nicht, weil sie mich direkt betreffen, sondern weil sie mir erneut zeigen, wie sehr Menschen bereit sind, sich selbst zu opfern, für ein System, das ihnen Sicherheit verspricht, aber die Freiheit raubt.
Ich traf eine ganz bezaubernde Frau, kreativ, feinfühlig, hochbegabt. Ihr Beruf war über Jahrzehnte Ausdruck ihrer Talente und zugleich ihr Käfig. Sie erzählte mir, dass sie nur noch fünf Jahre bis zur Pension habe. Fünf Jahre „Durchhalten“. Fünf Jahre, bis sie endlich frei sein könne.
Aber sie war es längst nicht mehr. Ihr Körper hatte schon vor Jahren begonnen, zu sprechen – laut und unmissverständlich. Die Diagnose: Krebs. Sie hat ihn überlebt, mutig, stark, mit unglaublicher Disziplin. Und doch sie sitzt wieder an demselben Platz, im selben System, in derselben Routine. Wegen der Pension. Wegen der vermeintlichen Sicherheit. Wegen „noch fünf Jahre“.
Ich gestehe: Ich verstehe es nicht. Wie kann ein Mensch, der eine solche Grenzerfahrung hinter sich hat, wieder in das zurückkehren, was ihn krank gemacht hat? Wie kann ein System so stark sein, dass es den gesunden Instinkt übertönt den Ruf der Seele, der sagt: Es reicht.
Das Sicherheitsversprechen, das krank macht
Wir leben in einem Netz von scheinbarer Sicherheit Rente, Pension, Absicherung, Karriereleitern. Doch diese Sicherheitsstrukturen sind oft nichts anderes als energetische Gefängnisse. Sie halten Menschen dort fest, wo sie längst nicht mehr hingehören.Sie nähren die Angst, etwas zu verlieren, was in Wahrheit längst verloren ist: Lebendigkeit. Freude. Selbstbestimmung.
Ich kenne Menschen, die in anderen Ländern leben, außerhalb Europas. Sie haben kein staatliches Sicherheitssystem. Doch sie haben etwas, das hier kaum jemand mehr kennt: Eigenverantwortung. Familiäres Bewusstsein. Vertrauen in die eigene Schöpferkraft. Sie sorgen selbst vor und leben gesünder, freier, bewusster. Nicht, weil sie weniger arbeiten, sondern weil sie nicht gegen sich selbst arbeiten.
Selbstführung statt Systemführung "Wenn der Job dich krank macht"
Ich möchte hier keine politische Diskussion eröffnen, darum geht es nicht. Es geht um Bewusstsein. Um Selbstführung. Um das Erkennen, dass kein System dieser Welt dein Leben retten kann, wenn du dich selbst aufgibst.
Ich wusste schon als junge Frau – ich war 35 –, dass ich diesen Weg der Abhängigkeit nie gehen wollte. Ich wollte einen Beruf, den ich bis ins hohe Alter ausüben kann, der mich erfüllt, inspiriert, und der nicht aufhört, nur weil ein Datum im Kalender erreicht ist. Einen Beruf, der mich wachsen lässt – geistig, menschlich, seelisch.
Und ja, der Weg dorthin war alles andere als leicht. Ich hatte niemanden, der mir Unterstützung gab, mit Ausnahme meiner Mutter. Ihre Worte: "Folge deinem Herzen - tu es"
Kein Vorbild, das mir zeigte, wie Freiheit und Berufung in einem Atemzug existieren können. Vielleicht war genau das der Grund, warum ich heute Menschen begleite, die an diesem Wendepunkt stehen, die spüren, dass ihr Körper längst lauter spricht als ihr Verstand.
Die hohe Rechnung des Durchhaltens
Es macht mich betroffen, wenn ich sehe, dass Menschen bereit sind, ihre Gesundheit, ihre Freude und ihre Seele auf Raten zu verkaufen, für ein paar Euro mehr Rente. Dieses „Durchhalten bis zur Pension“ ist kein Zeichen von Stärke, sondern von Angst. Und Angst ist immer der Boden, auf dem Krankheit wächst.
Denn was der Körper nicht mehr tragen will, zeigt er dir und zwar nicht als Strafe, sondern als Chance. Die Frage ist nur: Wie viele Chancen braucht ein Mensch, bis er aufhört, sich selbst zu übergehen?
Raus aus dem System – rein ins Leben
Ich schreibe diesen Beitrag nicht, um zu urteilen. Ich schreibe ihn, weil ich mir wünsche, dass wir beginnen, die wahren Werte zu erkennen: Gesundheit. Freiheit. Selbstbestimmung. Bewusstsein.
Es braucht Mut, sich aus den alten Systemen zu lösen. Mut, die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Mut, die Komfortzone zu verlassen und die eigene Wahrheit zu leben.
Aber dieser Mut ist es, der heilt. Nicht die Pension, nicht die Rente, nicht das Warten. Heilung geschieht, wenn du wieder zu deinem eigenen Lebensrhythmus zurückkehrst. Wenn du beginnst, dich selbst zu führen, anstatt dich führen zu lassen.
🕊️ Raus aus dem System heißt: Rein in die Selbstführung. In die Eigenverantwortung. In das Vertrauen, dass das Leben dich trägt, wenn du aufhörst, dich selbst zu verraten.
💬 Frage zum Nachdenken: Wenn dein Körper heute mit dir sprechen könnte, was sagt er dir, wofür es Zeit ist, endlich loszulassen?
Von Herzen, Deine Nada-Elisa










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